Aufgabe: Fall "Um es kurz zu machen..."

Lesen Sie bitte die Fallstudie und führen Sie die untenstehenden Aufgaben wie beschrieben aus.

Situation:

Mike koordiniert den Vertrieb und die PR-Abteilung eines Elektronikunternehmens, das international tätig ist. Seine beiden direkten Untergebenen sind Jeremy und Miguel. Er hält beide für sehr effizient, aber aus irgendeinem Grund scheint Jeremy irgendwie schneller zu arbeiten. Wenn Mike die beiden bei der Arbeit beobachtet, kann er eigentlich keinen signifikanten Unterschied feststellen. Eines Tages bittet er sie, ihre Jahresberichte einzureichen und sie seiner Sekretärin zu übergeben. Beide liefern die Berichte wie besprochen zwei Tage später ab, Jeremy am Morgen, Miguel am frühen Nachmittag. Den Berichten sind diese Notizen beigefügt:

Jeremys Notiz

Jeremys Notiz

Miguels Notiz

Miguels Notiz

Notieren Sie in Ihrem Learning Journal die Antworten auf die folgenden Fragen:

  1. Was sind offensichtliche Unterschiede, die Sie feststellen können?
  2. Was könnte Ihrer Meinung nach der Grund dafür sein, dass Jeremy und Miguel so unterschiedliche Stile anwenden? Berücksichtigen Sie personelle, situative und kulturelle Aspekte (PCC-Modell). Welche Aussagen bezüglich der Einstellung zu Hierarchie und Status könnten anhand der Art und Weise, wie die Notizen verfasst sind, getroffen werden?
  3. Wir können aus dem Abgabezeitpunkt der Jahresberichte schließen, dass Miguel wahrscheinlich etwas länger für seine Aufgaben braucht, weil ihm Formalitäten wichtig sind. Können wir das wirklich? Beide haben ihre Unterlagen innerhalb weniger Stunden eingereicht. – Mit Blick auf die Aufgabe, die sie auszuführen hatten, glauben Sie, dass sich daraus eine Bewertung von Miguels Effizienz ableiten lässt?
  4. Glauben Sie, dass Miguels formale Ansprache ihn zwangsläufig weniger produktiv arbeiten lässt? Können Sie sich Situationen vorstellen, in denen seine Förmlichkeit in einem beruflichen Kontext von Vorteil sein könnte?
  5. Mike hätte es lieber, wenn Miguel nicht so förmlich wäre; nicht, weil er zu langsam ist, sondern weil Mike möchte, dass er sich in seiner Umgebung wohl fühlt. Er ist der Meinung, dass es nichts ausmacht, wenn Miguel ab und zu ein bisschen länger braucht. Was verrät es über Mike und seine kulturelle Orientierung, dass er mit Miguel sprechen möchte? Wie interpretiert Mike Formalität und Informalität in Bezug auf Effizienz und Produktivität und in Bezug auf die Arbeitsatmosphäre? Welche Arbeitsmethode hält Mike für die erstrebenswerteste und warum?
  6. Welche Personen und Faktoren beeinflussen und bestimmen in Ihrem eigenen Arbeitskontext die Art und Weise, wie Sie Dinge tun?
  7. Wer verkörpert Ihre eigene kulturelle Orientierung am besten: Mike, Miguel oder Jeremy?

Diese Übung wurde im Rahmen des europäischen Projekts "Interkulturelle Kompetenz für berufliche Mobilität" entwickelt, ICOPROMO 20070918_B3E (ecml.at) 22.11.2020


Zuletzt geändert: Sonntag, 13. Oktober 2024, 01:18