Kulturelle Reflexivität, die drei Meta-Perspektiven einbezieht, erkennt Folgendes an:

  • Wir alle haben kulturelle Routinen und Praktiken, die aus den Kollektiven stammen, die für uns von Bedeutung und waren oder sind, sodass ein Perspektivenwechsel zu anderen Orientierungen eine Herausforderung darstellt. Daher kann das Wissen über kulturelle Unterschiede hilfreich sein, um (un-)gewohntes Verhalten zu interpretieren und zu entschlüsseln.
  • Alle Kategorien sind vorübergehende Konstruktionen. Wir gehören so vielen Gemeinschaften und Kollektiven an, dass wir nicht alle Einflüsse auf eine Situation kennen können, wir stoßen an Grenzen des Verstehens. Außerdem findet jede Interaktion in einem System oder einer Organisation mit entsprechenden Erwartungen und Denk- und Handlungsmustern statt, und auch diese sind zu bedenken, um eine Lösung zu erkunden. Die Ressourcen für Lösungen finden wir in der Kunst des "Nichtwissens" (nescience), was der beste Weg ist. Dann sind wir offen genug, um mit unseren Gesprächspartnern einen Weg gemeinsam zu konstruieren.
  • Machtasymmetrien spielen bei Begegnungen eine einflussreiche (unbewusste) Rolle und sollten antizipiert werden. Hierbei können vorab verteilte Privilegien reflektiert und abgebaut werden. Die Herausforderung besteht darin, Asymmetrien entgegenzuwirken, um mehr Gerechtigkeit zu erreichen.

Modifié le: lundi 23 septembre 2024, 19:00