Wenn wir mit anderen Menschen zusammen sind oder zusammenarbeiten, werden wir wahrscheinlich Verhaltensunterschiede erleben, die uns manchmal überraschen, irritieren oder ein Problem darstellen können, weil sie mit unseren Verhaltenserwartungen nicht vereinbar zu sein scheinen. In jedem dieser Fälle ist es hilfreich zu bedenken, dass Kultur und Verhalten im Sinne der sozialen Praxis miteinander verknüpft sind und dass das Lernen, welches Verhalten als angemessen oder unangemessen empfunden wird, Teil unseres lebenslangen Sozialisationsprozesses ist. Die Entwicklung eines Bewusstseins für unsere eigene kulturelle Orientierung und wie diese unser Verhalten beeinflusst, ist daher ein guter Ausgangspunkt, wenn wir mit unterschiedlichen Verhaltensmustern konfrontiert sind. Gleichzeitig ist es wichtig, zu begreifen, dass unser Verhalten und das Verhalten anderer nicht ausschließlich kulturell geprägt ist, sondern auch von der Persönlichkeit und dem Kontext beeinflusst wird.
Persönliche Identitätsprofile können bei Begegnungen und beim Kennenlernen anderer sehr hilfreich sein, da sie Hinweise auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede liefern. Sie sind wie Landkarten mit unterschiedlichen Detaillierungsgraden, die nicht nur das Bewusstsein schärfen, sondern auch zum Überbrücken und damit zur Entwicklung einer gemeinsamen Basis genutzt werden können.