CDU/CSU
„Wir kontrollieren die deutschen Staatsgrenzen und setzen konsequente Zurückweisungen an der Grenze durch. Wir müssen wieder selbst entscheiden, wer zu uns kommt und wer bleiben darf.“ (https://www.cdu.de/wahlprogramm-von-cdu-und-csu/)
Diese Aussage folgt meiner Ansicht nach eher monokulturellen Ansätzen. Der Fokus liegt auf der Kontrolle der Staatsgrenzen und somit auf der nationalen Souveränität. Die Entscheidungshoheit wer „zu uns“ kommen und „bleiben darf“ zeigt eine deutliche Abgrenzung zu anderen Kulturen. Dies wird durch die Erwähnung von „konsequenten Zurückweisungen“ betont. Im Mittelpunkt steht laut dieser Aussage die eigene Nation. Es lässt sich eine klare Strukturperspektive erkennen, da auf klare Regeln gesetzt wird, im Sinne von Grenzkontrollen und Zurückweisungen.
FDP
„Wir wollen geordnete Migration nach klaren Regeln, die auch durchgesetzt werden. Wir wollen Einwanderung in den Arbeitsmarkt, nicht in die sozialen Sicherungssysteme. Und wir wollen unserer humanitären Verantwortung gerecht werden, sie aber auch an unseren realen Möglichkeiten ausrichten. Nur durch nachhaltige Integration lässt sich zudem die gesellschaftliche Akzeptanz für Einwanderung erhalten.“ (https://www.fdp.de/das-wahlprogramm-der-freien-demokraten-zur-bundestagswahl-2025)
Diese Aussage lässt sich einer multikulturellen Perspektive zuordnen. Es darf eine Migration stattfinden, aber „geordnet“ und „nach klaren Regeln“, es soll also Kontrolle über eine geregelte Zuwanderung beibehalten werden. Die „humanitäre Verantwortung“ soll umgesetzt werden, auch hier mit der Begrenzung durch Ausrichtung an „realen Möglichkeiten“ – somit wird Vielfalt anerkannt, aber nicht inklusiv betrachtet. Die „nachhaltige Integration“ unter „gesellschaftlicher Akzeptanz“ deutet ebenfalls darauf hin, dass keine gleichberechtigte, inklusive Teilhabe angestrebt wird.
Die Linke
„Die Linke steht für eine solidarische Einwanderungsgesellschaft, in der alle Menschen unabhängig von Pass, Herkunft, Hautfarbe, kultureller oder religiöser Zugehörigkeit die gleichen Rechte und Chancen haben. Wir kämpfen gegen Antisemitismus, Antiziganismus, antimuslimischen Rassismus, Anti-Schwarzen Rassismus sowie jede andere Form von Rassismus und für ein Ende von struktureller wie auch institutioneller Diskriminierung. Ausschlüsse durchziehen alle Lebensbereiche, insbesondere unser Bildungssystem, den Arbeits- und Wohnmarkt sowie die öffentliche Verwaltung. Jeder Mensch muss vollen Zugang zu sozialen, politischen und kulturellen Rechten erhalten. Unsere Vision ist eine gerechte und offene Gesellschaft, in der gleiche Teilhabe selbstverständlich ist.“ (https://www.die-linke.de/bundestagswahl-2025/wahlprogramm/)
Diese Aussage verdeutlicht die interkulturelle Perspektive der Linken. Es wird betont, dass Menschen jeglichen Hintergrunds miteinander unter gleichen Voraussetzungen und ohne Abgrenzung oder Diskriminierung gleichberechtigt zusammenleben sollen. Hervorgehoben wird dabei auch, dass sich dieses Miteinander nicht nur auf den Arbeitsmarkt bezieht, sondern auf alle Lebensbereiche. Ein Miteinander der Akteure anstatt eines Nebeneinanders wird gefordert. Ziel ist also ein kohäsives, kollaboratives Zusammenleben mit gleicher Teilhabe.